Kniearthrose
Gonarthrose / Schädigung des Knorpels im Knie / Knieschleiß
Kniearthrose ist eine häufige Form der Arthrose, bei der die Qualität des Knorpels abnimmt und verschwindet. Es ist im Volksmund als Knieschleiß bekannt und wird von Spezialisten auch Gonarthrose genannt. Kniearthrose verursacht Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Knie.
Der Begriff 'Knieschleiß' ist eigentlich nicht korrekt, da es sich nicht um Abnutzung handelt. Man könnte jedoch sagen, dass es sich um eine Schädigung und einen Verlust des Gelenkknorpels handelt.
Beschreibung der Erkrankung
Gelenkflächen von Knochen sind mit einer dünnen Schicht Knorpel überzogen. Dieser wirkt stoßdämpfend und sorgt dafür, dass die Knochenteile in einem Gelenk reibungslos über einander gleiten. Bei Arthrose verschlechtert sich die Qualität des Knorpels. Dies führt dazu, dass das Gelenk weniger geschmeidig funktioniert und die Stöße weniger gut abgefangen werden.
Im Knorpel selbst sind keine Nerven vorhanden. Die Schmerzen bei Arthrose stammen also nicht vom Knorpel, sondern von den Strukturen, die das Gelenk umgeben. Zum Beispiel die Muskeln, Sehnen und die Gelenkkapsel. Diese werden im Laufe der Zeit ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. So kann der Verlust von Knorpel zu chronischen Kniebeschwerden führen.
Da der Knorpel verschwindet, kann es im Gelenk zu Knochen-auf-Knochen-Kontakt kommen. Dies ist schmerzhaft und macht das Gelenk weniger beweglich. Der Körper reagiert darauf mit Osteophytenbildung. Das bedeutet, dass an den Rändern des Gelenks abnormale knöcherne Auswüchse entstehen. Dies ist die Reparaturreaktion des Körpers, um die Auswirkungen der Arthrose zu bekämpfen. Dadurch, dass das Gelenk breiter gemacht wird, wird der Druck auf einer größeren Fläche verteilt.
Ursache und Entstehung
Meistens ist der Patient älter als 50 Jahre. Die Beschwerden entwickeln sich allmählich durch das Alter. Im Laufe der Jahre verringert sich die Qualität des Knorpels und es treten Beschädigungen auf. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Fast jeder über 75 Jahre hat Arthrose in einem oder mehreren Gelenken. Aber ein steigendes Alter ist nicht die einzige Ursache für Arthrose. Kniearthrose kann auch in jüngeren Jahren auftreten und wird beeinflusst durch:
- (Angeborene) Fehlstellungen des Knies.
- Übergewicht.
- Rauchen.
- Ernährung.
- Verminderte Muskelkraft.
- Zuckerkrankheit (Diabetes).
- Zu wenig Bewegung.
- Frühere Knieverletzungen wie Meniskusverletzungen oder Kreuzbänder.
- Erbliche Veranlagung.
- Geschlecht. Kniearthrose tritt häufiger bei Frauen auf.
Beschwerden und Symptome
Menschen mit Kniearthrose erleben typischerweise folgende Symptome:
- Schmerzhaftes Knie, insbesondere bei Bewegung.
- Anlauf- oder Morgensteifigkeit. Das bedeutet, dass die Beschwerden hauptsächlich morgens oder nach einer längeren Zeit der Inaktivität auftreten. Man muss sich erst "in Gang bringen", bevor die Beschwerden wieder etwas nachlassen.
- Schmerzen beim Drücken auf den Gelenkspalt.
- Ein knackendes Geräusch oder Gefühl im Knie beim Bewegen (Krepitationen).
- Schwellung.
- Verbreiterung des Kniegelenks.
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Knies. Besonders beim Beugen des Knies (Hocken).
- Blockaden, bei denen das Gelenk plötzlich während der Bewegung blockiert.
Nicht alle Symptome sind immer vorhanden, und man kann Phasen mit vielen oder wenigen Beschwerden erleben. In der Regel ist das gesamte Gelenk empfindlich.
Diagnose
Der Arzt oder Physiotherapeut stellt zunächst eine Reihe von Fragen, um herauszufinden, was die Beschwerden sind und wie sie entstanden sind. Danach folgt eine körperliche Untersuchung. Bei Kniearthrose ist auf dem Röntgenbild eine Verengung des Gelenkspalts sichtbar. Auch die eventuelle Osteophytenbildung ist zu sehen. Röntgenbilder werden nur gemacht, wenn nach der körperlichen Untersuchung noch Unsicherheit über die Diagnose besteht oder wenn das Ergebnis des Röntgenbildes die Behandlung beeinflusst.
Behandlung
Wenn der Knorpel aufgrund von Arthrose verschwindet, kommt er nicht mehr zurück. Es ist jedoch möglich, den noch vorhandenen Knorpel so gesund wie möglich zu halten, indem man regelmäßig und dosiert bewegt. Denken Sie an Gehen oder Radfahren. Da vor allem die Muskeln und Sehnen Schmerzen verursachen, ist es wichtig, diese zu trainieren.
Bewegung ist wichtig, weil Knorpel wie ein Schwamm funktioniert. Bei Belastung wird er zusammengedrückt und die Abfallstoffe werden abgeführt. Wenn der Druck losgelassen wird, saugt sich der Knorpel mit Nährstoffen voll. Die Schwammwirkung sorgt so für eine ideale Umgebung für den Knorpel. Dies erklärt auch, warum totale Ruhe gerade schlecht für Knorpel ist. Die Schwammwirkung wird nicht genutzt, was eine verminderte Zirkulation von Abfallstoffen und Nährstoffen zur Folge hat.
Unter der Anleitung eines Physiotherapeuten kann ein Übungsprogramm für das Knie entwickelt werden, um die Folgen der Arthrose zu bekämpfen. Zusätzlich werden verschiedene Behandlungstechniken angewandt, um das Knie so beweglich und schmerzfrei wie möglich zu halten.
Wenn eine konservative Behandlung keine Verbesserung bringt, kann ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Es gibt eine Reihe von Eingriffen, die möglich sind. Bei stark zunehmenden Beschwerden kann eine Knieprothese (Knieprothese) eingesetzt werden. Man ist hierbei zurückhaltend, wenn der Patient jünger als 50 Jahre ist.
Übungen
Sich verantwortungsbewusst zu bewegen ist bei Kniearthrose essenziell. Sehen Sie sich hier das Übungsprogramm mit Übungen für Kniearthrose an.
Sie können Ihre Beschwerden mit dem Online-Physiotherapie-Check überprüfen oder einen Termin bei einer Physiotherapie-Praxis in Ihrer Nähe vereinbaren.
Referenzen
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2007). Onderzoek en behandeling van de heup. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Nugteren, K. van & Winkel, D. (2009). Onderzoek en behandeling van artrose en artritis. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.
Verhaar, J.A.N. & Linden, A.J. van der (2005). Orthopedie. Houten: Bohn Stafleu van Loghum.